Kurzgeschichten unserer Mitarbeiter

Vanessa Hahne

Ich kann mich noch ziemlich genau daran erinnern, wie verblüfft ich war, als damals vor über 17 Jahren ein Brief der SeRudo Reise GmbH mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bei mir ankam. Denn ich hatte mich gar nicht dort beworben, sondern bei der Firma Severin Elektrogeräte, wo Severin Schulte damals noch Geschäftsführer war, bevor er sich irgendwann ganz auf die Touristik konzentrierte. Aber er war wohl der Meinung, dass das mit mir – zu der Zeit mit knallroten Haaren und ohne jegliche Berufserfahrung – und ihm ganz gut funktionieren könnte. Und er hat Recht behalten, denn seit Januar 2002 arbeite ich bei der Severin Touristik GmbH als Sekretärin der Geschäftsleitung.

In dieser Zeit habe ich so viel gelernt, so viele Projekte begleitet und so viele Tränen gelacht, dass ich mich an manche Dinge gar nicht mehr erinnern kann. Ich habe mit Kenianern unter der Vogelstange gestanden und versucht, ihnen die Logik und Tradition eines Schützenfests zu erklären (erfolglos), wurde von einem kenianischen Botschafter mit einem Anruf auf meinem privaten Handy in der H&M Unterwäsche-Abteilung überrascht, nur weil er wissen wollte, ob er als Ehrengast auf der nächsten Afrikanischen Grillsafari mit oder ohne Krawatte kommen solle (er kam mit Krawatte), und bin auf einer Fußpirsch rund ums Severin Safari Camp in einen Elefanten-Haufen getreten, weil ich mehr nach rechts und links gesehen habe als nach unten (auf meiner nächsten Reise im November passe ich besser auf).

Letztlich ist es einfach großartig, dass aus einem unerwarteten Brief vor über 17 Jahren  eine solch lange Zeit mit so vielen tollen Erinnerungen geworden ist, zu denen sicherlich noch viele hinzukommen werden. Einige Dinge kann ich allerdings wirklich nicht erzählen, man würde sie mir sowieso nicht glauben…

Lothar Schulte

In den über 30 Jahren, die ich für die Severin Touristik GmbH nun als Buchhalter und Verwaltungsleiter in Deutschland und Kenia tätig bin, habe ich viele schöne Erinnerungen an meine Aufenthalte in der Severin Sea Lodge gesammelt. Doch ein Tag ist mir besonders im Kopf geblieben.

Es war Ende der 90er Jahre, als die Crew einer Airline in unsere Comfort Class Zimmer eincheckte – dies bedeutet, sie kommen am Morgen an und fliegen am Abend direkt wieder zurück. Schon eine Besonderheit, denn es war die Crew der “Lauda Air”, und der Pilot kein geringerer als der – leider vor kurzem verstorbene – Niki Lauda höchst persönlich!  Da habe ich schon nicht schlecht gestaunt, als der dreimalige Formel 1 Weltmeister vor mir in der Lobby in unserer Severin Sea Lodge stand.
Ich war begeistert davon, wie engagiert er sich um alles gekümmert hat. Er teilte die Zimmer ein, sorgte dafür, dass es seiner Crew an nichts fehlte und war am Abend der Erste, der bereit für den Abflug auf den Transfer zum Flughafen wartete. Eine wirklich beeindruckende Persönlichkeit und gleichzeitig ein Vollblut-Pilot.

Dieser Tag begeistert mich bis heute und die Erinnerung an das persönliche Treffen mit Niki Lauda zeigt mir immer wieder aufs Neue, was man mit Energie, Überzeugung und Lebenswillen erreichen kann!

 

Astrid Cantauw

Ein Afrikaveranstalter im Sauerland? Als ich im Dezember 2000 die Stellenausschreibung der „Serudo Reise GmbH“ sah, war mir nicht nur der Reiseveranstalter unbekannt, auch Afrika war noch ein weißer Fleck auf meiner Reiseweltkarte.

Um so mehr weckte die Ausschreibung mit den verschiedensten Geschäftsbereichen zu denen damals neben der Severin Sea Lodge auch das Sunderland Hotel mit eigenem Golfplatz, die Air Berlin und ein Hotelprojekt auf Mallorca gehörten, mein Interesse.

Als ich dann 2001 die als „Sales & Administration“ bezeichnete Stelle bei Severin Travel antrat, war die touristische Welt noch eine andere, als diejenige, die wir heute kennen.

Flugtickets wurden noch per Hand geschrieben, Internetbuchungen waren Zukunftsmusik und unsere Kundendatei bestand aus bunten Karteikarten.

Lediglich die Leidenschaft für Afrika war schon die selbe, und dieser rote Faden zieht sich bis heute durch die Firmengeschichte.

Meine Afrikapremiere führte mich nach Kenia, und der erste Blick auf dem Kilimanjaro ist mir bis heute unvergessen.

Neben Kenia kamen nicht nur viele neue Reiseländer in unser Portfolio sondern auch die Anzahl der Kollegen wurde immer größer, sodass wir uns mit Stolz als einer der führenden Afrikaveranstalter bezeichnen dürfen.

Unseren Kunden unvergessliche Wohlfühlmomente in Afrika zu schaffen, das ist nach wie vor meine Mission.

Sarah Hostrup 

Es ist immer schön, so eine Jubiläums-Buschtrommel zum Anlass zu nehmen, sich noch einmal an die tollsten und skurrilsten Geschichten aus dem eigenen Berufsleben zu erinnern. So kommt in meinen 6 Jahren bei Severin Travel auch schon einiges zusammen…

Das Bier ist dem Deutschen das Heiligste und gehört zum Kulturgut – auch fast 10.000 km entfernt! So haben wir doch einige Gäste, die nur in ein Restaurant gehen, wo auch das richtige Bier ausgeschenkt wird. Oder es wird vor Ort kurzfristig umgebucht, da das ursprünglich gebuchte Hotel nur „Schwachbier“ anbietet.

Die Sprachbarriere ist manchmal auch sehr amüsant! Die Flüge in den Tsavo West Nationalpark werden normalerweise erst ab 4 Personen von der Fluggesellschaft Mombasa Air Safaris durchgeführt. Allerdings konnten wir ein Sonderangebot für unsere Kunden aushandeln, und so zahlen 2 Personen nur den Flugpreis für 3 statt 4 Personen. Auf dem Flugticket steht dann ein fiktiver Name, also meistens Mr. Supplement (supplement = engl. Wort für Aufpreis). Ein Kunde hat sich dazu lauthals bei uns beschwert: „Wer ist denn dieser Herr Supplement? Ich zahle auf keinen Fall für eine fremde Person den Flug!“ Kann man ja nicht wissen, trotzdem ganz schön amüsant für uns…!

In einem Camp in Botswana haben sich Kunden tatsächlich über das laute Vogelgezwitscher beschwert. Willkommen in der Natur! „Gibt es in dem Zelt etwa keine Klimaanlage?“

Das Handgepäck und die Richtlinien stellen für manche Menschen auch eine große Herausforderung dar. So wurde bei uns nachgefragt, ob die heißgeliebten Mon Chéri auch ins Handgepäck dürfen, aufgrund der vorhandenen Flüssigkeit. Denn schließlich dürfen Flüssigkeiten nur in geringen Mengen im Handgepäck mitgeführt werden. Stellt sich uns die Frage, wie viele Packungen davon möchte man denn mitnehmen…?!

Auch das Einfuhrverbot von Plastik in Ostafrika wird sehr genau unter die Lupe genommen und hinterfragt. „Darf ich eigentlich meine gelbe Regenjacke mitnehmen?“ „Kann ich Haribos überhaupt einführen?“ „Was ist denn mit meinen Shampooflaschen?“

Etwas skurriler wird es ab und zu, wenn es um Reisewünsche geht. So hatten wir schon eine Anfrage, wo ein Kunde auf einem echten Elefanten in freier Wildbahn reiten wollte. Schade, dass manche Menschen vergessen, dass nicht alle Tiere im Zoo leben und es in Afrika tatsächlich wilde Tiere gibt.

Auch wenn wir manchmal etwas schmunzeln müssen, so haben doch alle Fragen und Wünsche unserer Kunden ihre Berechtigung. Denn dafür kommen wir tagtäglich ins Büro – um Ihre Fragen zu beantworten und all Ihre Wünsche zu erfüllen! Und Lachen ist doch auch gesund!

In Südafrika geht man mit Kunden-Fragen manchmal etwas anders um, denn diese Fragen wurden über eine Internetseite eines südafrikanischen Touristenbüros online gestellt. Der Mitarbeiter hatte bestimmt viel Spaß bei den Antworten:

Frage: „Können Sie mir Informationen über Koalabärenrennen in Südafrika schicken?“ (USA)
Antwort: „Aus-tra-li-en ist die große Insel in der Mitte des Pazifiks. Af-ri-ka ist der große dreieckige Kontinent südlich von Europa, wo es keine… ach, vergessen Sie’s. Sicher, Koalabärenrennen finden jeden Dienstagabend in Hillbrow statt. Kommen Sie nackt.“

Frage: Kann ich Besteck in Südafrika einführen?“ (UK)
Antwort: „Wieso? Nehmen Sie doch die Finger, genau wie wir.“

Frage: „Gibt es die Beulenpest in Südafrika?“ (Deutschland)
Antwort: „Nein. Aber bringen Sie sie doch mit, wenn Sie uns besuchen!“

Frage: „Gibt es Supermärkte in Kapstadt, und gibt es das ganze Jahr über Milch?“ (Deutschland)
Antwort: „Nein, wir sind eine Nation von streng veganischen Beerensammlern. Milch ist bei uns illegal.“

Frage: „Regnet es eigentlich in Südafrika? Ich habe im Fernsehen noch nie gesehen, dass es regnet. Wie wachsen dort dann die Pflanzen?“ (UK)
Antwort: „Wir importieren alle Pflanzen voll ausgewachsen und buddeln sie hier ein. Dann schauen wir zu, wie sie langsam eingehen.“