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26 Okt

Connys Reise-Tagebuch

Meine große Reise durch das südliche Afrika begann im Juli 2022 in Frankfurt. Meine größte Sorge war, dass ich trotz Zeitpuffer von mehr als 4 Stunden meine Eurowings Discover nach Windhoek verpassen könnte, wenn ich nicht rechtzeitig durch den Check-In und die Sicherheitskontrolle kommen würde.
Am Flughafen angekommen bestätigten sich meine Befürchtungen: Menschen über Menschen standen an den Schaltern, ich ging mit meinem schon online eingecheckten Ticket zum Priority Check-In Schalter der Eurowings Discover, und innerhalb kürzester Zeit war mein Gepäck schon auf dem Weg nach Namibia! „Das läuft ja überraschend gut“ dachte ich, gleich auf zur Sicherheitskontrolle und siehe da – auch hier war nach 30 Minuten alles erledigt, und ich stand schon im Duty Free!

Es ist absolut empfehlenswert, mit viel Zeitpuffer zum Flughafen zu reisen; online Einchecken klappt fast immer, und mit Zeit und Muße am quirligen Airport die Menschen, die Geräusche und das Treiben zu beobachten ist auch eine nette Abwechslung! Ebenso ist das Priority Check-In jeden Euro wert, reibungslos und rasch abgewickelt geht man zur Sicherheitskontrolle und legt das gut sortierte Handgepäck vor. Hier ist mein Tipp: möglichst wenig Handgepäck mit sich führen und die Flüssigkeiten im Klarsichtbeutel vor Anreise separieren. Bereiten Sie Ihr Handgepäck so vor, dass Sie rasch alles Nötige aufs Band legen und nicht erst noch sortieren müssen, dann geht es auch ruckzuck weiter.

     
An Bord der Eurowings Discover ist die Premium Economy Class den Aufpreis wert: mehr Platz für die Beine, leckeres Essen, ausgewählte Getränke und ein großartiges Bordprogramm!
 10 Stunden später, davon mindestens 6 Stunden mit gutem Schlaf, landete ich in Windhoek; morgens um 7 Uhr mit dem roten Sonnenlicht und lauer Wärme; rasch durch die Kontrolle und der Weiterflug nach Johannesburg wartet schon.

Fly Namibia ist eine kleine, aber gut geführte Airline mit modernen Maschinen; als alle Passagiere an Bord waren, wurde noch einmal desinfiziert, und wir starteten pünktlich in Windhoek. Überraschend gut die Snackbox mit kaltem Getränk und belegtem Brötchen, Schokolade und Nüssen.

Am späten Vormittag landete ich in Johannesburg, und wir fuhren mit dem Bus nach Skukuza; der Weg ist das Ziel! Im Bus kann man dann doch noch schlafen und nur an den Tankstellen aufwachen und Snacks kaufen! Super lecker sind „Biltong“ (getrocknetes Wildfleisch) und die Wildfleischwürstchen, die gibt es dort überall zu kaufen.

Das Besondere an der Unterkunft „ Safari Lodge“ sind nicht die super großen, modernen, hellen Zimmer mit herrlich bequemem Bett, sondern auch das nahe liegende Restaurant „ Cattle Baron“- der typische „Brai“ ( Grill) wartete auf uns, und äußerst begabte Tänzer mit super Stimme machten uns den ersten Sonnenuntergang zum Highlight. Leckeres Essen, Tänzer, Sänger, ein Südafrika-Bier, und dann versuchten wir noch mitzutanzen – ein gelungener Auftakt der Reise! So konnte es weitergehen. Müde aber glücklich gingen wir ins Bett und freuten uns auf die kommenden Tage- morgen geht’s in de Krüger Nationalpark! Safarizeit – Tierzeit!

Früh, ganz früh, verließen wir die Safari Lodge und reisten ein paar Kilometer Richtung Krüger, wo auf der Brücke mein nächstes „Hotel“ wartete. Ich war so überrascht, als ich im „Shalati Train“ mein eigenes Abteil betrat, ein auf höchstem Standard umgebautes Abteil mit freiem Blick in den Krüger Nationalpark. Luxus pur ohne aufdringlich zu sein, unglaublich viel Charme, knarzendes Metall des Zuges, ich glaubte sogar, ein wenig das Schwingen der Brücke, auf dem der Zug steht, zu verspüren. Unter mir stritt sich ein Hippo–Ehepaar lautstark und vertrieb dann gemeinsam ein allzu freches Krokodil. Dies alles ein paar Meter unter mir! Ich konnte ohne Fernglas zuschauen und genoss in meiner luftigen Sicherheit den Anblick und das Geschrei der Tiere. Ich liebe es jetzt schon und will jede Minute festhalten!

Am ganz frühen nächsten Morgen ging es auf Safari zu den „Big 5“. Der südafrikanische Winter ist nachts sehr kalt, bei 2 Grad saßen wir mit Decken und Wärmflaschen, Mütze, Schal und Handschuhen im offenen Jeep, und bei Sonnenaufgang spürten wir eine Vielzahl von Tieren auf- Elefanten, Gnus, Zebras noch und nöcher, Wildhunde, Giraffen und… eine hungrige Löwin saß vor einem Erdloch und wartete geduldig, bis das zu neugierige Erdferkel nach dem Rechten sah—das war ein besonders leckeres Frühstück für die Löwin und ein unglaubliches Erlebnis für uns. Keine 5 Meter vom Jeep entfernt erlegte sie das Ferkel und fraß es auf.

Zum Sundowner fuhren wir wieder in den Nationalpark, und hier überraschte uns die Crew vom Shalati mit einem Büffet mitten im Park- zuvor habe ich nie Krokodil gegessen, und neben Häppchen und Sekt zogen die Elefanten und Giraffen gemächlich an uns vorbei. Momente, die ich nie wieder vergessen werde – unbezahlbar!

Mein letzter Teil der großen Afrika-Reise führt mich nach Botswana.

Ich muss gestehen, hier habe ich mich fast am meisten drauf gefreut, da ich ein absoluter Elefanten-Fan bin. In Asien habe ich schon immer alle Elefantenherden gesucht, doch die afrikanischen Elefanten gefallen mir einfach noch besser- und wo sollte ich mehr als im Chobe Nationalpark finden?

Kurz hinter Kasane, einer wirklich kleinen, typisch afrikanischen Stadt mit Staub und sandigen Straßen, vielen kleinen Shops und Frauen, die am Straßenrand Essen verkaufen, wechseln wir das Fahrzeug in einen stattlichen Safarijeep und fahren durch den Eingang des Nationalparks. Dieser öffnet um ca. 6 Uhr morgens und schließt mit Sonnenuntergang.

Es ist absolut ratsam, im Park zu wohnen, um sich die morgendliche Schlange am Eingang des Parks zu ersparen und auch um vor Sonnenaufgang schon unterwegs zu sein. Am frühen Morgen, wenn die Tierwelt erwacht, ist es mit dem schönen, roten Licht einfach bezaubernd im sandigen Chobe, und hinter jedem Busch, jedem Hügel erwartet mich eine Überraschung: Ich treffe auf zwei halbstarke Elefantenbullen, die um eine hübsche Elefantenkuh streiten! Mit viel Getöse und Rangelei buhlen die beiden um das absolut uninteressierte Weibchen, sie bleibt cool und geht ihrer Wege- wir lachen über so viel Testosteron für null Ergebnis.

Die Landschaft im Chobe ist sandig, mit kleinen aber auch sehr hohen Bäumen, mit Schattenplätzen und viel, viel Wasser durch den hindurchfließenden Fluss „Chobe“. Auf dem Weg zum Fluss werden wir ordentlich durchgerüttelt, wir fahren kreuz und quer und können die normalen Wege verlassen.
Unsere Rangerin ist äußerst vorsichtig und hat ihre Augen und Ohren überall. Und dort, wo wir Touristen so gar nichts sehen, erspäht sie den ersten Löwen. Wir halten an, der Motor wird abgestellt, wir schweigen und staunen—es kommen 12 Löwen und Löwinnen auf uns zu- ich bin total begeistert und habe doch größten Respekt- ob ich ein besseres Frühstück bin als eine Gazelle? Doch die Rangerin erklärt uns, dass die Löwen satt und zufrieden seien und nun zum Schlafplatz spazieren, das gute Frühstück muss im Schatten verdaut werden.
Mein Herz schlägt hoch, so viele Löwen habe ich noch nie in freier Wildbahn gesehen- elegante, geschmeidige Gefahr.

Zum Abschluss des unschlagbaren Erlebnisses fährt uns Roda noch zum Wasser und als ob das gerade Erlebte noch getoppt werden müsse: hier stehen sie, meine Lieblinge, meine Elefanten!

Die Chobe Game Lodge im Herzen des Nationalparks ist mein absoluter Tipp für alle, die solche Erlebnisse erfahren wollen- ich werde garantiert wieder dorthin fahren und mit großem Herzklopfen auf meine Löwen und meine Elefanten hoffen!

Ihre Conny Linke-Ernst 

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